Naturdenkmal Gletscherschliff

Die Wirkung des Eises auf den Untergrund
An der Basis des Gletschers sind viele Gesteinsbrocken und Feinmaterial eingelagert, die das Eis durch die Abschürfung des Untergrundes aufnimmt. Durch den hohen Druck des Eises entsteht an der Basis ein Wasserfilm, auf dem sich der Gletscher gleitend bewegt.
Die Geschiebe schleifen dabei den Untergrund ab und bearten sich auch gegenseitig. Auf diese Weise entstehen Schrammen und Kritzer. Die Feinmaterialien wirken in Verbindung mit dem Wasser wie eine Schleifpaste und polieren sowohl den Untergrund als auch die Geschiebe.
Der Basisschutt bleibt in Hohlformen und beim Abschmelzen des Gletschers als Grundmoräne liegen.

So wurde auch die Hochfläche von St. Koloman überschliffen.
Die noch dickeren Eismassen im Salzachtal schürften dieses zu einem tiefen, wannenartigen Trog aus. Die Lage seiner Sohle ist nur durch wenige Bohrungen erfasst und liegt um mindestens 300 m unter dem heutigen Talboden. Hier hatte der Gletscher somit eine Dicke von 1200 - 1400 m.

Der Gletscher schürft einen tiefen Trog aus ...
Der Salzachgletscher erreichte im Bereich St. Koloman eine Höhe von 1500 m. Das bedeutet, dass über dem Gletscherschliff noch ca. 700 m Eis lagen. Das Eis floss nach Norden Richtung Adnet ab. Dabei erreichte es möglicherweise eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 1 - 2 m pro Tag.

In dem Trog bildet sich ein See ...
Nach dem Abschmelzen der Eismasse bildet sich in diesem Trog ein See, der von Golling bis gegen Oberndorf reichte. Aus ihm ragte z. B. der Georgenberg bei Kuchl oder der Mönchsberg in Salzburg als Inseln auf.

 

... der von Flussablagerungen verfüllt wird
Der See wurde von der der Salzach und ihren Nebenflüssen rasch wieder zugeschüttet. Auf diese Weise entstand das breite und flache, von Bergen umrahmte Salzburger Becken.
Bei der Verfüllung des Sees kam es zu einer typischen Verteilung der Ablagerungen. An den Mündungen der Flüsse (Salzach und Lammer im Süden; Taugl, Almbach von Osten; Königsseeache von Westen) wurden Deltas in den See vorgebaut. Im See selbst wurde das Feinmaterial (Schweb) abgelagert; am meisten bei Hochwasser, wenn die Flüsse viel Material mit sich führten.

Trinkwasser aus Deltaschottern
Dadurch entstanden im Mündungsgebiet mächtige Kiesablagerungen, umgeben von feinkörnigen Seetonen. Die Holräume der groben Deltaablagerungen führen viel Grundwasser, das als Trinkwasser genutzt werden kann. Diese Situation wird in den Deltabereichen der Königseeache, des Almbaches und der Taugl schon durch große Brunnenanlagen genutzt. An den Mündungen von Salzach und Lammer wurden Untersuchungen durchgeführt.
 
 
 

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